Geschichte

Die Gründung der Borussia folgte als Zusammenschluss von jungen Ingenieurstudenten, die motiviert und bereit waren, eine Studentenverbindung, die erste Burschenschaft am Studienort Wolfenbüttel zu gründen. Die Borussia ist daher die älteste Burschenschaft Wolfenbüttels.

Die Gründung der Burschenschaft Borussia geht mit der Gründung der privaten Ingenieurschule „Technikum“ in Wolfenbüttel, dessen Ziel die Ausbildung von Maschinenbau-und Elektroingenieuren war, einher. Mit deren Gründung im Frühjahr 1928 kamen Studienanfänger nach Wolfenbüttel, die unsere Studentenkorporation „Burschenschaft Borussia“ gründeten. Die Leitung und Ausbildung lag anfangs in den Händen eines Göttinger Burschenschafters der als Referendar in Wolfenbüttel tätig war.

Am 06. Juni 1928 wurde die Burschenschaft Borussia mit der Genehmigung und besten Glückwünschen des ersten Direktors von 8 angehenden Ingenieuren (stud. Ing.) als Reformburschenschaft in Wolfenbüttel gegründet. Die Zusammenkünfte und das Farben studentische Leben der jungen schlagenden Verbindung fanden in einem Klubraum des ersten Hotels am Ort, im ehemaligen „Bayerischen Hof“ statt.  Dies sogenannte „Konstante“ am Stadtmarkt war fast 40 Jahre unser Zuhause und deren Besitzer für uns ein treuer, zuverlässiger und sehr geschätzter Wirt und väterlicher Freund.

Noch im Gründungsjahr 1928 wurde das „Ortskartell Wolfenbüttel (OKW)“ als unser erster Zusammenschluss mit einer weiteren technischen Verbindungen am 21. Juni 1928 in Wolfenbüttel gegründet.

Am 07. Juli 1930 erfolgte unser Eintritt in den Dachverband „Bund deutscher Burschenschaften (B.d.B.)“ , Der B.d.B vereinte liberale Burschenschaften an höheren technischen Lehranstalten, den Vorläufern der heutigen technischen Hochschulen.

Im Jahr 1935 musste sich die Burschenschaft Borussia auf Befehl des NS-Regimes nach nur 16 Semestern auflösen. Die Altherrenschaft wurde am 12. Dezember 1935 als Verein in die Altherrenschaft „Borussia“ Braunschweig noch kurze Zeit geduldet, aber die Aktivitas musste am 15. Dezember 1935 aufhören an der Ingenieurschule zu wirken.

Bereits kurz nach dem zweiten Weltkrieg, am 05. Juni 1948 fand der erste Stammtisch von im Berufsleben stehenden Mitgliedern, genannt „alte Herren (AH)“ der Burschenschaft Borussia in Braunschweig statt.

Am 12. Juni 1953, zum 25. Geburtstag, ergriffen in der Nähe wohnende Mitglieder der Burschenschaft Borussia die Initiative zur Reaktivierung unserer Burschenschaft. Schon am 11. Juli 1953 fand der Gründungskommers in unserer ehemaligen Konstanten statt. Nach der Reaktivierung nahm uns unser alter Wirt, auch „Biervater“ genannt, mit offenen Armen wieder auf. Die Reaktivierung erfolgte mit der Hilfe von Unterstützungsburschen einer schon früher reaktivierten Burschenschaft aus Wolfenbüttel.

Im 1955 wurde die Burschenschaft Borussia Mitglied in dem Dachverband der Ingenieurverbindungen „Bund Deutscher Ingenieurs Corporationen (BDIC)“.

Im Mai 1957 wurden 5 Bundesbrüder zur erfolgreichen Reaktivierung einer sächsischen Burschenschaft aus Mittweida an unsere Ingenieurschule abgestellt, da in der DDR unabhängige Gemeinschaften verboten waren.

Im Dezember 1974 konnten wir passende Räumlichkeiten in dem historischen Gebäude, Kanzleistraße Nr. 4 für unsere heutige Kontante finden. Nach einer Renovierung in Eigenleistung bezogen wir die neue Konstante zu Beginn des Sommersemesters 1975 endgültig.

Die Feierlichkeiten zum 25 jährigen Bestehen des Landesverbandes Nord des BDIC wurden im Juni 1977 in Wolfenbüttel ausgetragen. 16 Ingenieurverbindungen entsandten ihre feierlichen Abordnungen zu uns.

Im Sommersemester 1993 fand die BDIC-Bundestagung in Wolfenbüttel statt.

Am 15. Mai 1999 wurde der „Förderverein Studentenhilfe“ des Altherrenverbandes der Burschenschaft Borussia gegründet. Die Unterstützung für das Studium in Wolfenbüttel erfolgt durch verschiedene Hilfsformen für Studenten, die das Ziel haben, das Studienziel in angemessener Zeit zu erreichen. Aktuell vergeben wir u.a. Stipendien auf Darlehensbasis.

Eine Arbeitsgruppe namens „Ideenhaus Faszination Borussia“ begann im Wintersemester 2001/2002 Konzepte für die strategische Ausrichtung unseres Bundes und die persönliche Weiterentwicklung zu entwickeln und erarbeitete die Vision „Faszination Borussia 2028“. Durch diese Initiative wurden die bis heute laufenden Veranstaltungsreihen zu Themen des Bundes und Seminaren zur Weiterentwicklung der Persönlichkeit sowie der Fortbildung intensiviert.

Am 03. Dezember 2011 zogen die ersten Studenten in das Wohnheim der Burschenschaft Borussia ein. In dem günstig in der Wolfenbütteler Innenstadt gelegenem Haus stehen Zimmer und Räume für gemeinsame Aktivitäten und Lerngruppen für Studenten und junge Bundesbrüder zur Verfügung.

Ab 2013 engagierte sich die Burschenschaft Borussia in der liberalen Arbeitsgemeinschaft „Initiative burschenschaftliche Zukunft (IBZ)“. Am 31. Dezember 2014 erlischt die Mitgliedschaft in dem Dachverband „Bund Deutscher Ingenieur-Corporationen (BDIC)“. Dem Austritt ging ein Mehrheitsbeschluss der Mitglieder der Burschenschaft Borussia voraus.

2016 gründete die Burschenschaft Borussia, zusammen mit 26 anderen Burschenschaften, die Allgemeine Deutsche Burschenschaft im Gasthaus zu Grünen Tanne in Jena.

Die Burschenschaft Borussia zu Wolfenbüttel bildet mit Burschenschaften im Großraum und deutschlandweit sowie mit vielen weiteren Studentengemeinschaften ein europaweites Netzwerk.

Weitere Informationen zur gesamtburschenschaftlichen Geschichte lassen sich auf der Internetseite der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft finden.